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Skalieren heißt loslassen –Was du deinem Team wirklich zutrauen solltest

Gerade nimmt das Auto Fahrt auf.
Zweiter Gang. Dritter Gang. Alles läuft.

Und dann – Handbremse!!!

Bist du wahnsinnig?!

Das Auto blockiert. Die Hinterräder verlieren Grip. Keine Kontrolle mehr.
Im schlimmsten Fall: Totalschaden.

So fühlt es sich an, wenn Teams mitten in der Umsetzung plötzlich die Handbremse ziehen “müssen”.
Weil noch eine Rückfrage offen ist.
Weil jemand nicht entscheiden darf.
Weil Kontrolle wichtiger ist als Fortschritt.
Weil das System sie ausbremst, bevor sie liefern können.

Das Ergebnis: Projekt gestoppt. Energie raus. Diskussionen statt Umsetzung.

Der Flow ist weg. Das Vertrauen auch. Und um wieder in Gang zu kommen, kostet – richtig – Zeit. Viel Zeit.

Und wenn beim Anfahren wieder jemand die Handbremse zieht? Ich will es mir gar nicht vorstellen.

Was dann verloren geht, ist mehr als nur Tempo.
Es ist Verantwortung. Klarheit. Motivation.

Wie kann es sein, dass ein starkes Team plötzlich stehen bleibt?

Nicht, weil das Team schlecht ist. Sondern weil die Kultur es ausbremst, weil das System ihnen nicht erlaubt hat, zu liefern.

Ich hab das mehrfach erlebt – und jedes Mal war es derselbe Punkt:

Wenn Verantwortung zurück delegiert wird, zieht einer die Handbremse. Nicht aus Bosheit. Sondern aus Unsicherheit.

Ich werde gefragt, ob wir für 7 € extra etwas per Post an den Kunden weiterleiten.
Das weiß mein Team besser.

Und Ausgaben wie diese prüfen wir gemeinsam – aber nicht mitten im Sprint.

Solche Mini-Rückfragen bremsen mehr, als sie helfen.

Und genau das ist das Problem.

Wenn jede Entscheidung abgesichert werden muss, stirbt der Fortschritt. Dann wird Verantwortung zum Risiko – nicht zur Stärke.

Denn wer sich ständig absichern muss, trifft irgendwann gar keine Entscheidung mehr.

Dabei sieht erfolgreiche Zusammenarbeit ganz anders aus:
Starke Teams wissen, wo’s langgeht.
Die Richtung ist klar. Die Spielregeln bekannt.

Und wer Verantwortung übernimmt, muss nicht bei jedem Schritt nachfragen.

Nicht, weil Kontrolle fehlt.
Sondern weil Vertrauen da ist.
Vertrauen in die Menschen. Und in das Ziel.

Tim Ferriss hat dafür eine einfache Regel:
Alles unter einem bestimmten Betrag entscheidet sein Team selbst.

Keine Rückfragen. Kein Pingpong. Keine „Was soll ich tun?“- Mails.

Ob Tools, externe Hilfe oder spontane Lösungen –
wenn’s im Budget liegt, wird entschieden. Und umgesetzt.

Weil er weiß, dass Mini-Entscheidungen den Fokus fressen.
Und Fokus ist sein wichtigstes Kapital.

So entsteht eine Kultur, in der Verantwortung kein Risiko ist.
Sondern Voraussetzung.

Denn wer wachsen will, braucht Entscheidungen.
Schnell. Klar. Ohne Umwege.

Und wer jedes Detail freigeben muss, ist nicht skalierbar.

Ich will keine Rückfragen zu Tools unter 500 Euro.
Keine Mails mit „Was meinst du dazu?“ bei klar definierten Bereichen.
Ich will, dass mein Team fährt.

Nicht, weil ich Kontrolle abgebe – sondern weil ich Vertrauen gebe.

Und wenn ein Problem auftaucht?
Dann will ich direkt zwei Lösungsvorschläge sehen.

Und ich werde fragen: Was ist dein Favorit – und warum wirst du genau das umsetzen?

Denn so entsteht eine Kultur, in der Verantwortung nicht gefährlich ist,
sondern gewollt.

Die besten Teams liefern.
Nicht, weil sie müssen – sondern weil sie dürfen.

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