- Christopher Schauf
- Posts
- Das wahre Problem sind nicht C-Player – sondern dein Führungsstil
Das wahre Problem sind nicht C-Player – sondern dein Führungsstil
Was ist schlimmer als C-Player?
Nicht die Mitarbeiter, die einfach nicht funktionieren.
Sondern die, die manchmal funktionieren – und dann wieder nicht.
Hot & Cold.
Wie in einer toxischen Beziehung: Mal Love-Bombing, mal völlige Ignoranz.
Mit einem Partner, der mich nur schlecht behandelt, weißt ich: Ich muss gehen.
Aber dieses Auf und Ab hält einen fest. Jedes Hoch macht Hoffnung. Und man sagt sich „Okay, komm wir versuchen es noch mal“
Und genauso ist es mit Mitarbeitern.
Ich hatte genau so eine Situation.
Mal dachte ich: „Wie kann man so inkompetent sein?“
Dann kam die nächste Aufgabe – und ich dachte: „Wow! Davon will ich mehr!“
Immer wieder kam dieser Moment: Jetzt wird es funktionieren. Jetzt kommt Struktur rein. Jetzt läuft’s.
Bis es dann wieder und wieder nicht lief.
Absolut frustrierend! .
Was ich mir eingestehen musste:
“Ich habe versagt."
Diese Erkenntnis ist so befreiend.
Nicht „Der Mitarbeiter ist schlecht.“ Sondern: Ich kann ihn nicht managen.
Es geht nicht um A-, B- oder C-Player.
Nicht um starre Kategorien, in die man Mitarbeiter steckt, als wären sie Produkte mit fixen Qualitätsstufen.
Ein und derselbe Mitarbeiter kann in einem Umfeld brillieren – und in einem anderen völlig untergehen.
Warum? Weil die Führungskraft den Unterschied macht.
Führung ist keine Einheitsgröße.
Manche Mitarbeiter brauchen klare Strukturen, manche brauchen Freiraum. Manche funktionieren perfekt in einer leistungsorientierten Umgebung, andere brauchen enge Betreuung.
Wenn ich jemanden nicht führen kann, dann kann das zwei Dinge bedeuten:
1️⃣ Der Mitarbeiter passt nicht in mein System.
Ich brauche Klarheit: Welche Art von Führung kann ich bieten? Welche Art von Mitarbeitern brauche ich dafür?
Wenn ich ein Umfeld habe, das auf Eigenverantwortung setzt, dann kann ich mir keine Mitarbeiter leisten, die ohne ständige Anleitung nicht handlungsfähig sind.
Das bedeutet nicht, dass der Mitarbeiter schlecht ist – nur dass er in meinem System nicht funktioniert.
2️⃣ Ich habe nicht die Fähigkeit (oder die Ressourcen), diesen Mitarbeiter zu führen.
Vielleicht könnte ich ihn mit mehr Zeit, mehr Geduld oder mehr Ressourcen auf das nächste Level bringen.
Aber kann ich mir das leisten? Passt es zu meinen Zielen? Oder hält mich dieser Versuch nur auf?
Das ist der entscheidende Unterschied.
Nicht: "Du bist ein schlechter Mitarbeiter." = C-Player
Sondern: "Ich kann dich gerade nicht führen."
Und das ist ein völlig anderer Frame.
Denn wenn ich es als Führungsproblem betrachte, dann liegt die Lösung in meiner Hand:
➡ Ich kann entscheiden, nur Mitarbeiter einzustellen, die in mein System passen.
➡ Ich kann mich weiterentwickeln und lernen, unterschiedliche Typen zu führen.
➡ Oder ich kann anerkennen, dass mir die Ressourcen für bestimmte Mitarbeiter fehlen – und mich trennen.
Aber was ich nicht tun kann, ist die Verantwortung abgeben.
Erfolg ist kein Zufall.
Es ist eine Frage der Führung.
Mein Freund und Geschäftspartner Thorsten Kreutz hat mir mal eine schöne Frage zur Reflektion mitgegeben:
„Wen aus deinem Team würdest du mit dem, was du jetzt über ihn weißt, enthusiastisch wieder einstellen?“
Denk mal darüber nach ;)
Reply